Im letzten Jahr wurden die Märkte weltweit durch die von den USA ausgehenden Handelsspannungen und Unruhen in Schwellenländern erschüttert, die das ganze Jahr über immer wieder zu Volatilitätsschüben führten. In Europa sind die Konjunkturdaten und das Gewinnwachstum nach wie vor robust. Der Aktienmarkt wurde jedoch durch wahllose Verkaufswellen durchgerüttelt, da sich die Anleger durch geopolitische Stürme verunsichern liessen. Die makroökonomischen Verschiebungen hatten zwar keinen Einfluss auf unsere Anlage- und Entscheidungsfindungsprozesse. Doch diese Art von kurzsichtigem Handeln untergräbt das Anlegervertrauen und treibt die Marktvolatilität in die Höhe.
Wir setzen auf Bottom-up-Anlagen mit einem geringen Umschlag. Deshalb richtet sich unser Fokus auf die Fundamentaldaten von Aktien. Hier erkennen wir Anzeichen für einen zunehmend asymmetrischen Markt. Aktien sind sensibler gegenüber negativen Gewinnüberraschungen geworden, während übertroffene Gewinnerwartungen nicht im gleichen Verhältnis belohnt werden. Angesichts dieser Veränderung der Risiko-Rendite-Dynamik überprüfen wir ständig, ob unser Risikomanagement in Relation zur Grösse der Positionen angemessen ist. An einem höchst sensiblen Markt kann es sich auszahlen, beim Aufbau von Positionen eher schrittweise vorzugehen, um bei Volatilitätsschüben eine grössere Flexibilität zu haben.
Ein positiver Effekt der Top-down- und Bottom-up-Trends, die zur Rückkehr der Volatilität geführt haben, besteht darin, dass sie auch Chancen zur Ausnutzung von Marktbewegungen und attraktiven Einstiegspunkten schaffen. Solche Marktlagen stellen das Geschick eines aktiven konträren Anlegers auf die Probe. Während sich die Anleger für eine potenzielle neue Zyklusphase rüsten, erkläre ich die zehn Lektionen für konträre Anlagen, die ich in zwanzig Jahren Analyse europäischer Aktien gelernt habe.